Salzburg
Ein Wochenendtrip nach Salzburg
Die österreichische Mozartstadt an der Salzach ist immer eine Reise wert. Man sagt, Salzburg sei die italienischste Stadt nördlich der Alpen.
Tatsächlich stellt die Stadt Salzburg – und hier besonders ihre historische Altstadt – einen der schönsten Flecken Erde dar, den man in Europa finden kann, was ja auch durch die Ernennung zum Weltkulturerbe durch die UNESCO im Jahre 1997 internationale Anerkennung fand. 2020 wird das 100. Festspieljubiläum gefeiert, wenn auch etwas anders als geplant durch Corona.
Da wir nur knapp 1,5 Stunden Anreise haben, sind wir meist nur für einen Nachmittag in der Stadt und schlendern vom Mirabellpark, über die Salzach und durch die berühmte Getreidegasse und genießen einfach das mediterrane Flair.
Aber diesmal wollten wir auf unserer kulinarischen Reise die einzigartige Altstadt auch bei Nacht erleben und im Zentrum übernachten. Da soll es natürlich etwas Besonderes sein, am besten mit einem genialen Blick auf die Altstadt und die Festung Hohensalzburg.
Bei meiner Internetrecherche stosse ich immer wieder auf eines der ältesten Hotels der Stadt, auf das Hotel Stein am Giselakai, unweit der bekannten Steingasse. Auf der Homepage steht „Willkommen in einem Haus voller Tradition und Charakter, einem Hotel, das seit fast einem Jahrhundert zu den Aushängeschildern der Stadt Salzburg zählt. Auch heute noch umweht das 4 Sterne Hotel eine Aura der Einzigartigkeit: Die bewegte Geschichte wurde in das neue Konzept integriert und so erwartet Sie ein exklusiver Ort, der sich durch höchsten Komfort und besten Service inmitten der Salzburger Altstadt auszeichnet!“ Na wenn das nicht neugierig macht.
Bei der Buchung haben wir uns natürlich für den genialen Altstadtblick entschieden und wurden nicht enttäuscht. Im 4. Stock bewohnten wir die Juniorsuite. Das Hotel befindet sich direkt am Flussufer im Zentrum von Salzburg. Es wurde zwei Jahre lang aufwendig grundsaniert und zu einem modernen Lifestyle-Designhotel mit Geschichte verwandelt. Handgefertigte Lüster und Glaskunstwerke der weltbekannten venezianischen Manufaktur Barovier & Toso, den heutigen Eigentümern, schmücken das ganze Hotel. Die blauen Akzente ziehen sich wie ein „blauer“ Faden durch das ganze Hotel und durch alle Zimmer.
Aber im bzw. vielmehr auf dem Hotel befindet sich ein weiteres Highlight. Die Steinterrasse inspired by Senns. Ein wahrer Hotspot mit mediterranem Flair über den Dächern. Die spektakuläre Rooftop-Bar im 7. Stock hat ihren alten Namen zurück erhalten, vormals Seven Senses. Der Gastrobetrieb wurde aus dem Hotel ausgegliedert und mit einem Kulinarik-Konzept von Sternekoch Andreas Senn am 15. Mai 2020 neu eröffnet. Das Zwei-Michelin-Sterne-Lokal „SENNS Restaurant“ im Salzburger Gusswerk steht bei einem unserer nächsten Besuche auf der Liste.
Bei einem unserer nächsten Trips testen wir auch mal das IMLAUER SKY BAR & RESTAURANT (Rainerstraße 6, Ecke Auerspergstraße, 5020 Salzburg).
Schön gelegen an der Salzach ist auch das Motel One Salzburg – Mirabel (Elisabethkai 58-60, 5020 Salzburg).
Anfahrt und Parken
Auf der Fahrt nach Salzburg kommen wir um einen Stopp beim Reber-Fabrikverkauf (Reichenhaller Str. 111, 83435 Bad Reichenhall) nicht vorbei. Ein kleiner Laden auf dem Werksgelände, geöffnet 10-17 Uhr, Sonntags leider geschlossen.
Wir bevorzugen in Salzburg immer die CONTIPARK Tiefgarage Mirabell-Congress-Garage (Einfahrtsadresse: Schrannengasse, 5020 Salzburg), denn mit der Conti-Park-Karte macht die Tagespauschale nur 5 Euro
nteressant ist auch der Altstadt-Tarif in der CONTIPARK Tiefgarage Altstadtgarage, direkt im Salzburger Mönchsberg (Hildmannplatz 1, 5020 Salzburg) Durch das Lochen der Parkkarte in den angeschlossenen Cafés oder Geschäften zahlt man z.B. nur 4 Euro für bis zu 4 Stunden.
Ein guter Ausgangspunkt um z.B. zu Fuß auf den Mönchsberg zu wandern, ist das Augustiner Bräu Kloster Mülln. Gäste des Bräustübl und vom Bärenwirt parken 3 Stunden gratis im vorderen Teil (Parkplatz 2 Lindhofstraße 7 5020 Salzburg).
Kult(o)ur durch Salzburg
Vom Mirabellpark mit Fotostop im Rosengarten haben wir die Salzach über den Müllnerstegüberquert. und starten unsere kulinarische Reise durch Salzburg.
Erster kulinarischer Stop beim Bärenwirt (Müllner Hauptstraße 8, 5020 Salzburg). Der Bärenwirt am Müllner Hügel ist eines der ältesten Wirtshäuser in Salzburg, in dem Gastfreundschaft seit 1663 gelebt wird. Hier gibt es nach eigenen Angaben Österreichs bestes Backhendl. In dem urige Lokal gibt es Original Salzburger Wirtshausküche.
Wir haben vorab einen Platz auf der Terrasse reserviert. Zum Backhendl, Backhendlsalat und Schnitzel Wiener Art haben wir uns ein Radler mit Almdudler bestellt.
Das Augustiner Bier wird hier in verschiednen Größen im Steinkrug serviert. Ich fand das kleine Krüger so urig, ich musste es gleich mitnehmen. Kaufen natürlich, nicht einfach einstecken 🙂
Auch hier gibt es die berühmten Salzburger Nockerl.
Salzburger Nockerl
Die wohl berühmteste Spezialität aus Salzburg sind die Salzburger Nockerl. Erfunden von der Mätresse eines Salzburger Fürsterzbischofs im 17. Jahrhundert repräsentieren die drei Gupf aus Zuckerschnee die verschneiten Salzburger Hausberge – den Mönchsberg, den Kapuzinerberg und den Gaisberg.
Die fluffige Salzburger Süßspeise haben wir jedoch erst später bei einem Stop im SˋNockerlgenossen. Nur einen Steinwurf von Mozarts Geburtshaus in der Seitengasse, der Sigmund-Haffner-Gasse 4, werden im Restaurant des Hotel Elefant regionale Spezialitäten serviert.
Mozartkugeln – Köstlichkeit aus Marzipan mit Pistazien, Nougat und dunkler Schokolade
funden wurde die köstliche Praline vom Konditor Paul Fürst im Jahr 1890. Bei der Weltausstellung 1905 in Paris wurde sein damaliges „Mozart-Bonbon“ mit der Goldmedaille prämiert. Da es zu der Zeit nicht üblich war Ideen patentieren zu lassen, wurde die Kreation von Paul Fürst vielfach kopiert und als Mozart-Kugel weltberühmt. Mittlerweile wird sie von einigen Firmen auch industriell gefertigt um der großen Nachfrage gerecht zu werden.
Heute kann man in Salzburg dreizehn verschiedene Mozartkugeln von verschiedenen Herstellern finden. Allerdings darf nur die Konditorei Fürst den Namen „Original Salzburger Mozartkugel“ verwenden.
Die originalen Mozartkugeln haben einen Nippel
Die originalen Mozartkugeln der Konditorei Fürst werden auch heute noch von Hand hergestellt. Zuerst werden Pistazien und Nougat in eine runde Form gebracht und danach an einem Holzstäbchen in Schokolade getaucht. Erst wenn die dunkle Schokolade fest ist, wird das Stäbchen entfernt und das entstandene Loch wird wiederum mit Schokolade gefüllt. Dadurch entsteht eine unebene Mozartkugel – eben mit dem unverwechselbaren Nippel.
Einen tollen Überblick mit Fotos zu einigen der verschiedenen Sorten hab ich hier gefunden, Lieder fehlt die Habakuk Mozartkugel: https://chezmatze.de/2015/09/10/besser-als-mirabell-sieben-mozartkugeln-im-test/
Ein besonderes Stück Kaffeehausgeschichte ist das Café Tomaselli am Alten Markt 12. Das wohl älteste, betriebene Kaffeehaus in Österreich steht für über 300 Jahre Kaffeetradition. Bis ins Jahr 1700 reicht seine Geschichte zurück. Seit 1852 in Familienbesitz, mittlerweile in der 5. Generation. Ungewöhnlich ist hier die Kuchendame, die die angebotenen Kuchen und Torten auf einem Tablett mit sich führt und man kann sie gleich auswählen.
Getreidegasse
Salzburgs berühmteste Einkaufsstrasse, die Getreidegasse mit dem historischen Flair durch die kunstvollen schmiedeeisernen Zunftzeichen. Eine Besonderheit der Getreidegasse sind auch die Durchhäuser – Häuser mit einem öffentlichen Durchgang im Erdgeschoss, z.B. zur Griesgasse
Mozart
Neben dem bekanntesten Haus, dem Geburtshaus von Mozart, findet man Cafés, Restaurants, Hotels, Shops verschiedenen Marken. Wir machen auch immer gerne einen Stop im Red Bull Store. Das Restaurant Cape Diem gibt es ja leider nicht mehr.
Nur 4 Quadratmeter groß ist das wohl älteste und bekannteste Bosnastandl: der Balkan Grill, die Heimat der Bosna. 1950 wurde in Salzburg die Original Bosna vom Bulgaren Zanko Todoroff erfunden. Die gegrillten Bratwürste im getoasteten Weißbrot mit Senf, Zwiebeln und einer Curry-Gewürzmischung begeisterten sofort. Den Balkan Grill findet ihr im Durchhaus Getreidegasse Nr. 33 – Universitätsplatz. Wenn ihr eine lange Warteschlange seht, seid ihr richtig. Wir hatten das seltene Glück, den kleinen Imbiss mal ohne Menschenansammlung zu fotografieren.
Fast am Ende der Getreidegasse befindet sich im schmalsten Haus, kurz vor dem Hotel-Restaurant Blaue Gans, noch eine weitere Institution, das Spirituosen- und Weinfachgeschäft der Likör- und Punschmanufaktur Sporer. Das Traditionsunternehmen gibt es seit 1903 und wird nunmehr in vierter Generation von Michael Sporer geführt. Hausklassiker sind die nach alten Familienrezepten kreierte »Hausmischung«, ein feiner Kräuterlikör, und der Orangenpunsch nach einem Originalrezept der Oma aus dem Jahre 1927. Hier unbedingt auf ein Glaserl einkehren und den Orangenpunsch mitnehmen.
Am Ende noch ein paar Fürst Mozartkugeln als Proviant einpacken und über den Bürgerspitalplatz zum Mönchsberg Aufzug.
Natürlich kann man auch zu Fuß nach oben wandern, aber wir nehmen diesmal den Aufzug.
Oben beim Museum für Moderne Kunst gibt es eine tolle Aussichtsplattform und rechts vom Restaurant folgen noch weitere.
Zurück schlendern wir oben am Wehrgang entlang bis zur Stiege vom Toscanini-Hof und zum Furtwänglerpark.
Hier befindet sich eins meiner Lieblings-Kunstwerke. Die Salzburger „Gurken” des österreichischen Künstlers Erwin Wurm. In einer Fünfer-Reihe stehen sie mannshoch.
Sie gehören zum Walk of Modern Art und Creative Walk durch Salzburg
Von 2002 bis 2010 wurde jedes Jahr ein Künstler eingeladen, ein Werk eigens für den öffentlichen Raum der Weltkulturerbestadt zu konzipieren und umzusetzen. Das Kunstprojekt „Walk of Modern Art“ führt zu den schönsten Plätzen der Altstadt Salzburgs und an versteckte Orte, an denen man eine Begegnung mit Kunst nicht unbedingt erwartet.
Die vierzehn Kunstwerke von namhaften Künstlern wie Erwin Wurm, Marina Abramovic oder Stephan Balkenhol sind leicht zu Fuß erreichbar und für alle frei zugänglich. Im Tourismusbüro gibt es sogar einen eigenen Flyer dazu.
Mit gut 9 m Höhe wohl am auffälligsten ist die goldenen Kugel „Sphaera” von Stephan Balkenhol, am Kapitelplatz.
Nur die wenigsten wissen aber, dass es zu dem Mann auf der Goldkugel auch eine Frau gibt. Die „Frau im Fels” ist etwas versteckt in der hohen Mauer im Toscanini-Hof.
n den vier Brückenköpfen der Salzburger Staatsbrücke findet ihr „Beyond Reclam“, Neonschriftzüge in Plexiglaskästen von Brigitte Kowanz. Zwar keins der 14 Kunstwerke, aber dennoch schön anzusehen, die Ampelmännchen eine Strasse weiter.
Jetzt noch am Dom und dem Residenzplatz-Brunnen vorbei, die Festungsgasse hinauf zum Stieglwirt. Hier kann man im urigen Gastgarten die Altstadt von der anderen Seite bestaunen.
Auf die Festung selbst haben wir es bisher noch nie geschafft. Irgendwann nehmen wir uns extra Zeit dafür.
Dafür genießen wir umso mehr den Blick von den Steinterrassen auf die Festung Hohensalzburg.
Also über den Mozartsteg zurück über Salzach links zu unserem Hotel und rauf in den 7. Stock auf einen Sundowner.
Eine Brücke haben wir bisher ausgelassen, was wir aber natürlich am nächsten Tag nachholen: den Markartsteg mit den tausenden Liebesschlössern.
Auf der Heimfahrt ist auch ein Abstecher im futuristischen Hangar-7 ein fester Bestandteil unserer Salzburg-Trips.
Die besondere Glasarchitektur bildet hier nicht nur den Rahmen für die Ausstellung der historischen Flugzeuge der Flying Bulls und der Formel Eins Boliden von Red Bull, der Hangar ist auch Fernsehstudio für den Talk im Hangar-7 von Servus-TV und beheimatet das wohl aussergewöhnlichste Restaurant-Konzept Ikarus. Monatlich werden Spitzenköche aus aller Welt eingeladen und ein erlesenen Gourmet-Menüs kreiert, welches dann einen Monat lang im Restaurant angeboten wird. Adresse: Salzburg Airport, Wilhelm-Spazier-Straße 7A, 5020 Salzburg
Für Shopping-Queens noch die Adresse vom Designer Outlet: Kasernenstrasse 1, 5073 Himmelreich.
Salzburg ist immer einen Besuch wert. Auf jeden Fall müssen wir demnächst auf einer TOUR DE MOZARTKUGEL, die Habakuk Mozartkugel testen. In einem Kommentar hab ich folgendes darüber gelesen: “Die Schokolade außen rum hat den „Magnum-Effekt”. Der Kern ist eine Sinfonie von Nougat und Pistazien-Marzipan, die ich bei keiner anderem Mozartkugel festgestellt habe: Viel zarter, cremiger, leichter – fluffiger. Die sind mein klarer Favorit.” Cafe Habakuk, Linzer Gasse 26, 5020 Salzburg.
Habt ihr auch Tipps für uns?
Wo müssen wir beim nächsten Trip unbedingt vorbei schauen?